„Der lauteste Ton ist die Stille einer Frau“ – das ist der Titel einer zum Nachdenken anregenden Kunstausstellung der jesidischen Künstlerin Rayida Barkisch in der Stadtbibliothek der Stadt Dormagen. Die junge Frau, die den Völkermord der Terrormiliz am Volk der Jesiden miterlebt und überlebt hat, bringt ihre Gedanken, ihre Gefühle und Empfindungen auf eindrückliche Art und Weise durch ihre Kunst zum Ausdruck.

Unser Vorsitzender Gohdar Alkaidy hatte die große Ehre, neben der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Dormagen, Frau Susanne Stephan-Gellrich, am 11. Juni 2022 diese Ausstellung mitzueröffnen und einige Worte an die Besucherinnen und Besucher zu richten:

„ […] Der zweite Grund, warum ich heute hier bin, ist für mich noch von viel höherem Gewicht. Dieser ist die junge jesidische Frau, die diese Ausstellung initiiert: Rayida! Es erfüllt mich als Deutsch-Jesiden mit Stolz, dass eine Jesidin, die einen Völkermord miterlebt über überlebt hat, mit dieser Stärke und Kraft heraussticht. Rayida ist eine jener Frauen, die der Terrororganisation IS einen Strich durch die Rechnung machen. Diese Terroristen hatten sich auf die Fahnen geschrieben, die Jesiden und das Jesidentum physisch und biologisch zu vernichten. Jedoch haben sie damit nicht gerechnet, dass abertausende junger Frauen ihre Häupter erheben – und mögen sie noch so weit weg ihrer Heimat sein – und das Jesidentum in die Zukunft tragen würden.“

Rayida Barkisch zu SJA: „Es sind nicht nur die schönen und hellen Seiten, die das Leben eines jeden Menschen ausmachen. Aber die dunklen können dazu beitragen, um eine hellere Zukunft zu gestalten – und zwar für uns alle. Man muss den Blick in die Zukunft richten, ohne zu vergessen, woher man kommt.“

Die Ausstellung kann bis zum 01.08.2022 unentgeltlich besucht werden.