Jesidische Fest- und Gedenktage 2023 – 2027

Das Winterfest wird als Abschluss nach den 40 Fastentagen der Asketen zur Wintersonnenwende, die den Beginn der Fastenzeit markieren, gefeiert. Vor dem Festtag fasten tiefgläubige Jesiden, aber insb. Würdenträger 40 Tage. Die Fastenzeit ist an dem Abschwören von „Nefs“ (Begierden/Trieben) gebunden. In der asketischen Vorstellung lösen sich die Fastenden (Çilegir) in dieser Zeit von den Annehmlichkeiten der Welt und widmen sich einzig der Anbetung Gottes.

02.02.2023

02.02.2024

02.02.2025

02.02.2026

02.02.2027

Die Jesiden feiern dieses Doppel-Fest immer am ersten Donnerstag im Februar gefeiert, wobei der julianische Kalender genutzt wird. Das Fest findet zu Ehren der Heiligen Khidir Nebi und Khidir Ilyas statt. Im Jesidentum werden diese Figuren als zwei Brüder vorgestellt, die der Gesellschaft ihren Segen bringen. Khidir Nebi ist der Schutzpatrone der Armen, Kranken und Reisenden, sein Bruder Khidir Ilyas die der Liebe und Wünsche. Der Legende nach erscheinen sie als Reiter weißer Pferde, die in diesen Tagen die Gemeinschaft aufsuchen und die Segenswünsche der Menschen erfüllen. Dem ersten Feiertag gehen drei Fastentage. Mit dem Verzicht solle man sich auf die Reinigung des Herzens, der Gedanken und der Seele konzentrieren. Am Mittwoch geht mit dem Fastenbrechen auch die Fastenzeit zu Ende. Die Familien nehmen an einem für sie heiligen Orten das Mahl des Fastenbrechens zu sich. Im Anschluss daran wird über ezidische Traditionen diskutiert und die Vorbereitung des Festes besprochen. Eine weitere Symbolik des Abendmahls ist die, dass alle Zerstrittenen Frieden und Freundschaft schließen. An diesem Tag darf es keinen Streit geben, keine bösen Worte und Gedanken. Während dieser Zeit ist das Zubereiten von Fleischgerichten untersagt. Weil einer dieser Heiligen selber ein Jäger ist und das Jagen in dieser Zeit nur ihm vorbehalten ist. Am Vorabend des Festes werden salzige Kekse gebacken, die „Pexun“ oder „Totika Shor“ genannt werden. Unverheiratete Frauen und Männer im heiratsfähigen Alter essen an diesem Abend die Hälfte des Kekses, ohne dazu Wasser zu sich zu nehmen, die andere Hälfte wird unter das Kissen gelegt. Im Traum des Schlafenden soll dann eine Person erscheinen, die einem Wasser reicht, diese Person soll demzufolge die Zukünftige oder der Zukünftige sein. Die Kinder besuchen am Donnerstag, dem ersten Tag des Festes, die Nachbarhäuser, singen und bekommen dafür Geschenke.

16-17.02.2023

15-16.02.2024

20-21.02.2025

19-20.02.2026

18-19.02.2027

Das jesidische Neujahr heißt Çarşema Serê Nîsanê (oder Çarşema Serê Salê) was „Erster Mittwoch im April“ bedeutet. An jedem ersten Mittwoch im April wird dies gefeiert. Die Jesiden benutzen dabei aber den julianischen Kalender. Çarşema Serê Nîsanê wird zu Ehren von Tawisi Melek gefeiert. Diese Festlichkeit markiert den Frühlingsbeginn und steht im Zeichen der Blüte der Natur. In der jesidischen Mythologie hauchte Tawisi Melek als eine Hypostase des Schöpfers der Welt Leben ein und brachte sie zur Blüte.

Während der Feier werden spezielle Fleischspeisen zubereitet. Diese werden von Geistlichen gesegnet. Anschließend besuchen die Jesiden den Friedhof, um verstorbenen Familienmitgliedern zu gedenken. Die Häuser werden dann geputzt und die Hauseingänge mit Blumen dekoriert. Auch werden bunt bemalte Eier an die Fenster gehängt. Im Anschluss zu der Festlichkeit binden Jesiden Frühlingsarmbänder (Bazinbar) in roter und weißer Farbe um ihre Handgelenke.

19.04.2023

17.04.2024

16.04.2025

15.04.2026

14.04.2027

Das Sommerfestwird als Abschluss nach den 40 Fastentagen der Asketen zur Sommersonnenwende, die den Beginn der Fastenzeit markieren, gefeiert. Vor dem Festtag fasten tiefgläubige Jesiden, aber insb. Würdenträger 40 Tage. Die Fastenzeit ist an dem Abschwören von „Nefs“ (Begierden/Trieben) gebunden. In der asketischen Vorstellung lösen sich die Fastenden (Çilegir) in dieser Zeit von den Annehmlichkeiten der Welt und widmen sich einzig der Anbetung Gottes.

02.08.2023

02.08.2024

02.08.2025

02.08.2026

02.08.2027

Der Text folgt demnächst.

14.08.2023

14.08.2024

14.08.2025

14.08.2026

14.08.2027

Terroristen lockten mit einem als Lebensmitteltransport getarnten und mit Sprengstoff beladenen Lkw viele Anwohner, insb. Frauen und Kinder an und detonierten den Lkw. Als Ersthelfer versuchten den Verletzten zu helfen, fuhren mehrere mit Sprengstoff beladene Pkw in die Menschenmenge und ließen diese detonieren. Bei den Anschlägen wurden 796 Menschen getötet, 1.500 verletzt und 2.500 Gebäude zerstört. Es ist der bis heute folgenschwerste und opferreichste Terroranschlag seit den Anschlägen am 11.09.2001 in New York.

14.08.2023

14.08.2024

14.08.2025

14.08.2026

14.08.2027

Der Text folgt demnächst.

01.12.2023

06.12.2024

05.12.2025

04.12.2026

03.12.2027

Der Text folgt demnächst.

08.12.2023

13.12.2024

12.12.2025

11.12.2026

10.12.2027

Vor dem Beginn der Fastentage wird für das Fest alles vorbereitet. Die Wohnstätten werden aufgeräumt, gereinigt und ein Tieropfer wird dargebracht. Gläubige gedenken an diesen Tagen ganz besonders den Verstorbenen und besuchen Familien, die vor kurzem Angehörige verloren haben. Auch gehen sie zu ihren Şêxs und Pîrs und lassen sich von ihnen segnen. Im Vorfeld zum Fest wird drei Tage lang gefastet. Es heißt hierzu, dass Siltan Êzîd drei Tage lang nichts aß und nichts trank. In Andenken hieran ist jeder Jeside, der dazu gesundheitlich in der Lage ist, dazu verpflichtet, an diesen Tagen zu fasten. Es sind die einzigen Pflichtfastentage. Gegessen wird vor Sonnenaufgang und das Fastenbrechen ist nach Sonnenuntergang. Tagsüber darf nicht gegessen, getrunken werden. Auch der Genuss anderer Dinge wie das Rauchen, sind verboten. An diesen Tagen solle man sich seiner Begierden und Trieben entledigen und sauber verhalten. Sich seiner Blicke gewiss, seiner Worte bewusst und im Herzen rein sein. Am Festtag wird schließlich reichlich gekocht, gebacken und gemeinschaftlich gefeiert.

Religiöse Feste stehen oft im Zeichen astronomischer Gegebenheiten. Dieses Fest steht im Zeichen der Wintersonnenwende, es markiert den Zeitpunkt einer Wende im Sonnenzyklus und bedeutet für viele Religionsgemeinschaften eine besondere Zeit in ihrem Kalendarium. Da die Tage ab der Wintersonnenwende länger werden, wird in der Vorstellung Gläubiger die Sonne wiedergeboren und die Wintersonnenwende mit der Erscheinung göttlicher Figuren verbunden. Die Jesiden wissen ebenso wenig wie die Christen, wann Siltan Êzîd (Namensgeber der Jesiden) oder Jesus Christus (Namensgeber der Christenheit) geboren sind, sie verbinden die Erscheinung dieser Figuren dennoch mit der Wintersonnenwende, weil der Zeitpunkt schon immer heilig war. Auch viele andere Völker und Religionsgemeinschaften begehen in dieser Zeit ihre Festlichkeiten. Das Licht und damit die Sonnenstrahlen stehen für Erleuchtung und Erkenntnis, was also eine uralte göttliche Symbolkraft innehat. In der heutigen Zeit genießt sie insbesondere noch bei den Jesiden einen hohen Stellenwert, sie beten in Richtung Sonne und sehen sie als das sichtbare Zeichen Gottes.

15.12.2023

20.12.2024

19.12.2025

18.12.2026

17.12.2027

Regionale Feiertage (diese Feste werden von Jesiden aus bestimmten Regionen gefeiert)

An Bêlinde ehren die irakischen Jesiden im Winter die Verleiblichung (Erscheinung von Sheikh Adi). Insbesondere sollen dabei die Toten geehrt werden. Die Jesiden backen dazu das Brot Sawuk. Hier wird eine Rosine oder Korinthe eingebacken. Anschließend wird das Brot unter Familienmitgliedern aufgeteilt. Jene Person, der die Rosine oder Korinthe zuteilwird, soll Glück in der Zukunft haben. Sie entzünden draußen eine Feuerstelle und springen darüber und rufen dabei Gurgagal, es soll Segen bringen.

Die Jesiden besuchen die Gräber ihrer Verstorbenen und verzehren dort das Gebäck. Zudem wird Brot an Arme oder die Nachbarn verteilt.

06.01.2023

05.01.2024

03.01.2025

03.01.2026

01.01.2027

Die Jesiden aus Tur Abdin begehen im Winter das Batizmî.-Fest, es ist dem Heiligen Pîr Alî gewidmet. Dieser soll durch die Jesidendörfer im Tur Abdin gewandert sein und dort Wundertaten vollbracht haben. Insgesamt dauert das Fest acht Tage. Von den Torê-Jesiden wird es am Jahresende und von den Çolê-Jesiden am Beginn des Januars gefeiert.

Sonntags beginnt das Fest. Zunächst wird das Haus geputzt und die Wäsche gewaschen. Der Montag und Dienstag sind für das Gedenken an die Verstorbenen gedacht. Mittwochs wird ein Schaf geschlachtet. Am Abend des Donnerstags beginnt die Feier richtig. Die Jugendlichen feiern den ganzen Abend bis zum Sonnenaufgang des Freitags. Am Freitag und Samstag besuchen sich die Jesiden gegenseitig, dazu werden spezielle Speisen gegessen.

Sonntags wird serî û pê zubereitet. Dies ist ein traditionelles Gericht, das aus Schafsmagen und Schafskopf besteht und gemeinsam gegessen wird.

Çolê-Jesiden

08-15.01.2023

07-14.01.2024

12-19.01.2025

11-18.01.2026

10-17.01.2027

Torê-Jesiden

24.12.2023-31.12.2023

29.12.2024-05.01.2025

28.12.2025-04.01.2026

27.12.2026-03.01.2027

26.12.2027-02.01.2028

Dieses Fest ist eng mit dem Erwachen der Natur und der Fruchtbarkeit verbunden und wird von den Serhed-Jesiden aus den Regionen der ehemaligen UdSSR als Frühlingsfest gefeiert. Die Gläubigen backen ein süßes Gebäck (Kiloç) und in das Gebäck wird eine Perle oder eine Münze gelegt. Am nächsten Morgen wird vom Familienoberhaupt das Gebäck in zwei Teile geschnitten: ein Teil wird in sieben Stücke geschnitten und den Heiligen und Engeln dargebracht und die andere Hälfte entsprechend der Anzahl der Familienmitglieder in Stücke geschnitten. Wer die Perle oder Münze in seinem Stück findet, gilt für das ganze Jahr als gesegnet.

15.03.2023

13.03.2024

19.03.2025

18.03.2026

01.03.2027

Häufig existieren in jesidischen Dörfern lokale Heiligtümer. Das können Gräber, Höhlen, Bäume oder heilige Gegenstände sein. Im Jahr wird dann an einem festgelegten Tag ein Tawāf abgehalten. Damit wird die Feier bezeichnet, mit der das Heiligtum oder der Heilige geehrt wird. Dies ist im Irak häufig im April und in Syrien zwischen April und Juni der Fall. Das Fest ist bekannt für eine lockere Stimmung, Tanz und gemeinsamen Mahlzeiten. Zum Tawāf reisen oft Jesiden aus dem Umfeld an, so dass das Fest ein gesellschaftliches Ereignis ist.

21.04.2023

19.04.2024

18.04.2025

17.04.2026

16.04.2027

Der Text folgt demnächst.

15.06.2023

20.06.2024

19.06.2025

18.06.2026

17.06.2077

Die irakischen Jesiden feiern jedes Jahr zwischen dem 6 bis 13 Oktober das Scheich-Adi-Fest. Für die irakischen Jesiden ist, dass das wichtigste Fest des Jahres und jeder Jeside soll daran teilnehmen. Die Jesiden tanzen, singen und tragen Festkleidung. Dabei wird das Lalish-Tal abends und nachts von Kerzen und Sesamöllämpchen erleuchtet. Morgens wird simat zubereitet, eine Speise aus Fleisch und Weizen. Diese wird an alle Anwesenden verteilt.

Während des Abends und der Nacht finden „Zeremonien des Zuhörens“ (Sema) statt. Die Oewal (Rezitatoren von Sakraltexten) rezitieren religiöse Texte und vermitteln jesidische Glaubensinhalte. Zum Höhepunkt der Festlichkeit wird ein Bulle geopfert und das Fleisch anschließend an die Mitmenschen verteilt.

06-13.10.2023

06-13.10.2024

06-13.10.2025

06-13.10.2026

06-13.10.2027

An Bêlinde ehren die irakischen Jesiden im Winter die Verleiblichung (Erscheinung von Pîr Afat). Insbesondere sollen dabei die Toten geehrt werden. Die Jesiden backen dazu das Brot Sawuk. Hier wird eine Rosine oder Korinthe eingebacken. Anschließend wird das Brot unter Familienmitgliedern aufgeteilt. Jene Person, der die Rosine oder Korinthe zuteilwird, soll Glück in der Zukunft haben.

Die Jesiden besuchen die Gräber ihrer Verstorbenen und verzehren dort das Gebäck. Zudem wird Brot an Arme oder die Nachbarn verteilt.

29.12.2023

27.12.2024

26.12.2025

25.12.2026

24.12.2027

Mondkalender (diese Feste orientieren sich am jesidischen Mondkalender)

Dieses Fest wird mit dem Mondkalender berechnet und findet jedes Jahr an einem anderen Zeitpunkt statt. An diesem Abend bricht die Heilige Nacht des Şevberat ein, sie gilt als die Nacht der Reinigung. Religiöse und weltliche Führer der Jesiden treffen sich dabei am Heiligtum Scheich ʿAdīs in Lalisch. Für die Nachfahren Scheich ʿAdīs, die sogenannten Ādanīs, ist Sheva Berat besonders wichtig. Denn hier beten sie das rituelle Gebet Salāt. Dabei versammeln sich Gläubige Jesiden und verbringen die ganze Nacht im Gebet und lauschen den heiligen Texten. Der jesidischen Tradition zufolge sind in der Nacht des Şevberat die Tore des Himmels geöffnet und die Gläubigen sollten die Nacht im Gebet verbringen. Im zentralen Heiligtum Lalish werden in dieser Nacht von Jesiden die Berat-Kügelchen hergestellt. Geistliche führen dabei religiöse Rituale durch, wie das Anzünden von Lampendocht, Weihrauch und die Rezitation von Gebeten und heiligen Hymnen.

06-07.04.2023

25-26.02.2024

14-15.02.2025

03-04.02.2026

22-23.01.2027

Dieses Fest wird auch Eyda Qurbanê genannt und ist mit dem Namen Birahîm Xelîls (Abrahams) verbunden und wird als „Opfertag“ (Opferfest) bezeichnet. Jesiden verehren diesen Propheten, weil er seinen Sohn zur Opferung versprach und Gott ihm stattdessen ein Schaf schickte. Für seine Ergebenheit wird dem Propheten Abraham am Opferfest gedacht.

27-28.06.2023

16-17.06.2024

06-07.06.2025

25-26.05.2026

14-15.05.2027