Liebe Leserinnen und Leser, Unterstützer und speziell: liebe jesidische Jugend,
nach den Strapazen und Anstrengungen der letzten Wochen ist die Zeichnungsfrist der Bundestagspetition zur Anerkennung des Völkermords an den Jesiden am 24. September 2021 um 00:00 Uhr ausgelaufen. Es war eine turbulente Zeit mit vielen Hochs und Tiefs, Emotionen und vor allem viel Stress und noch mehr Arbeit für alle Beteiligten.
Nichtsdestotrotz möchten wir uns die Zeit nehmen, um eine gewisse Gruppe von Menschen hervorzuheben, derer sehr viel Lob, Respekt und vor allem Anerkennung gebührt: jesidische Jugendliche! Die jesidische Jugend hat im Zusammenhang mit dieser Petition ihr Potenzial unter Beweis gestellt und eine dermaßen tolle Arbeit geleistet, dass es uns manchmal die Sprache verschlagen hat.
Als wir die Petition eingereicht und ins Leben gerufen haben, haben wir auf Erfolg gehofft. Doch es war der Einsatz jesidischer Jugendlicher, Euer Einsatz, der dieser Petition Leben eingehaucht hat.
Ihr habt diese Petition auf euren Schultern getragen, sie zu Eurer persönlichen Sache erklärt und jenen, die an Euch gezweifelt haben, gezeigt, wozu Ihr fähig seid.
Es würde eine ellenlange Liste nach sich führen, um jeden Einzelnen aufzuzählen, wahrscheinlich ist es aber sogar unmöglich, jeden Einzelnen mit Leib und Seele Engagierten überhaupt erfassen zu können. Doch soll Euch bewusst sein, dass jeder Einzelne, der in den Fußgängerzonen der Bundesrepublik Unterschriften gesammelt, auf den sozialen Netzwerken auf die Petition aufmerksam gemacht und sich dafür eingesetzt hat, ein Teil einer Sache gewesen ist, die größer ist als jeder Einzelne von uns.
Einige mussten sehr negative Erfahrungen machen, Beleidigungen und Angriffe über sich ergehen lassen und haben sich dennoch nicht davon abhalten lassen, die Arbeit fortzuführen. Es haben sich neue Netzwerke gegründet und neue Freundschaften sind entstanden.
Wir sind Euch allen endlos dankbar für Euer Engagement. Ihr habt uns gezeigt, dass die junge Generation der Jesiden in Deutschland motiviert, fleißig, aktiv und demokratisch ist und für ihre Rechte eintritt. Ihr habt Euren Worten Taten folgen lassen.
Wie erwähnt, gab es hier und da auch mancherlei Probleme, die in den sozialen Medien auf die Spitze getrieben wurden. Das zeigt nur mehr die Notwendigkeit, marode Strukturen in Frage zu stellen und zu renovieren. Und wir möchten auch Eure konstruktive Kritik, die Ihr geäußert habt, ernst nehmen. Und so hoffen wir, dass wir durch das Feedback, dass Ihr uns mitgeteilt habt, unsere Arbeit verbessern können. Denn auch wir sind nicht fehlerfrei. Das Ziel muss sein, in Zukunft Euch, die jesidische Jugend, besser in unsere Arbeit miteinzubeziehen.
Zum Schluss möchten wir noch einmal hervorheben, dass jeder Einzelne von Euch in diesem Prozess von ungeheurer Wichtigkeit war und ist. Ohne Euch wäre diese Bundestagspetition im Keim erstickt. Ihr habt bewiesen, dass Ihr zu großen Dingen fähig seid. Auch wenn einige nicht an Euch glauben, so hoffen wir, dass Ihr Euch über Eure Signifikanz immer bewusst seid.
Wir als Stelle für Jesidische Angelegenheiten e.V. verneigen uns vor Eurer unschlagbaren Leistung. Danke!