Wir, die Stelle für Jesidische Angelegenheiten, bedanken uns bei Herrn Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, für den freundlichen Empfang unseres Vorstands. Bei dem Termin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stellten Caspar Schliephack, Sarkis Agojan und Gohdar Alkaidy die Arbeit der Stelle für jesidische Angelegenheiten vor und thematisierten verschiedene aktuelle Entwicklungen.
Auf dem Tagesplan standen Themen, welche die jesidische Glaubensgemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland und im Nordirak derzeit beschäftigen.
Besonderer Fokus lag auf den Handlungsmöglichkeiten der Bundesregierung mit Blick auf die jesidischen Gemeinschaften, der Anerkennung des Völkermords an den Jesiden durch den Bundestag, der Reise der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und auf dem anstehenden Besuch des Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfreiheit im Irak.
Die zentrale Botschaft der Stelle für Jesidische Angelegenheiten war, dass die jesidischen Gemeinschaften in Deutschland bei ihren Integrationsbemühungen von Seiten der Bundesregierung stärker unterstützt werden muss. Unser Theologe Sarkis Agojan formulierte dazu treffend: „Die jesidische Gemeinschaft im Irak wird die aktuellen Herausforderungen der hiesigen Gemeinschaften nicht lösen können. Nur die jesidischen Gemeinschaften in Deutschland können diese Aufgabe erfüllen. Dafür wünschen wir uns stärkere Unterstützung.“
Caspar Schliephack wies mit Blick auf die Anerkennung des Völkermords an den Jesiden durch den Bundestag darauf hin, dass auf diesen historischen und symbolischen Schritt nun unbedingt Taten folgen müssen: „Viele Jesiden haben die Abstimmung und die anschließende Anerkennung des Völkermords intensiv verfolgt. In etlichen Gesprächen drückten viele Jesidinnen und Jesiden, die teilweise selbst direkt oder indirekt von den Auswirkungen des Völkermords betroffen waren, ihre Dankbarkeit für diesen Schritt aus. Gleichzeitig betonten viele Jesidinnen und Jesiden ihre Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Lage, auf mehr gesellschaftlicher Teilhabe und ein sicheres Leben – frei von Verfolgung. Es liegt viel Arbeit vor uns, um den jesidischen Gemeinschaften in Deutschland und im Irak eine bessere Zukunft zu ermöglichen.“