Die von unserem Vorsitzenden Gohdar Alkaidy eingereichte Bundestagspetition zur Anerkennung des Völkermords an Jesiden (ID 125051) wurde am 20.06.2022 vom Menschenrechtsausschuss des Bundestages in einer dreistündigen Sitzung behandelt. Hierzu war Gohdar Alkaidy nicht nur als Petent, sondern neben sieben weiteren auch als Sachverständiger geladen.
Gohdar Alkaidy vor dem Menschenrechtsausschuss: „Über 7.000 Menschen – vor allem jesidische Mädchen und junge Frauen – wurden ver- schleppt, vergewaltigt und in die Sklaverei verkauft. Noch immer gelten 2.500 Menschen als vermisst – 2.500 Töchter, Schwestern und Mütter. Jesidische Jungen wurden ihren Familien entrissen, zwangskonvertiert, durch physische und psychische Folter systematisch traumatisiert und anschließend als Kindersoldaten und in vielen Fällen sogar als Selbstmordattentäter missbraucht. Hunderttausende Jesidinnen und Jesiden wurden aus ihrer Heimat vertrieben, ihre Heimatorte geplündert, verwüstet und vermint. Vor dem Überfall des „IS“ am 03. August 2014 lebten Schätzungen zufolge über 500.000 Jesidinnen und Jesiden in der Shingal-Region. Heute, fünf Jahre nach der offiziellen militärischen Zerschlagung der Terrororganisation, konnte nur ein Bruchteil der vertriebenen Jesidinnen und Jesiden in ihre Heimat zurückkehren. Die Lebensgrundlage der jesidischen Gemeinschaft wurde nachhaltig zerstört und bis heute sind weite Teile der Region weder von Sprengfallen und Munitionsresten befreit noch wurde die zerstörte Infrastruktur wiederaufgebaut. Bis zum heutigen Tage hat weder die irakische Zentralregierung noch die kurdische Regionalregierung ernsthafte und nachhaltige Maßnahmen zur Wiederan- siedlung der Vertriebenen veranlasst.“
Bereits am 14.02.2022 wurde Gohdar Alkaidy nach dem Erreichen des Quorums von über 50 000 Unterschriften als Petent vor den Petitionsausschuss des Bundestages geladen und stand über eine Stunde neben Staatsminister des Auswärtigen Amtes Dr. Tobias Lindner allen Bundestagsfraktionen Rede und Antwort. Diese Sitzung kann hier verfolgt werden.
Wir als Stelle für Jesidische Angelegenheiten hoffen, dass nach der Sommerpause das Plenum den Völkermord als solchen benennt! Wir halten Euch auf dem Laufenden.