Liebe Mitglieder,
Liebe Freunde,
Liebe Jesiden,
mit großer Freude können wir Euch mitteilen, dass der Deutsche Bundestag am 19.01.2023 den Völkermord an den Jesiden im Jahr 2014 endlich anerkannt hat. Ein historischer Schritt und ein starkes Zeichen der Hoffnung für alle Jesiden weltweit!
Die Anerkennung durch den Bundestag wurde erst durch das Engagement von Hunderten meist jungen Unterstützern möglich, die in ganz Deutschland unermüdlich die nötigen 50.000 Unterschriften sammelten. Wir sind stolz auf Euch und verneigen uns in tiefer Dankbarkeit vor Eurem ehrenamtlichen Engagement!!!
Wie lief der Prozess zur Anerkennung ab?
- Am 27.07.2021 reichte unser Co-Vorsitzende, Gohdar Alkaidy, die Bundestagspetition im Deutschen Bundestag ein.
- Am 13.11.2021 veranstaltet die „Stelle für Jesidische Angelegenheiten e.V.“ eine Konferenz in Berlin, um auch andere jesidische Vereine und Initiativen am Anerkennungsprozess beteiligen zu lassen und gemeinsam mit ihnen das weitere Vorgehen zu koordinieren. Insgesamt 27 jesidische Vereine unterzeichnen daraufhin eine gemeinsame Erklärung und zeigen: die Anerkennung des Völkermords ist das Anliegen aller Jesiden!
- Am 14.02.2022 tagt der Petitionsausschuss des deutschen Bundestags erstmals in einer öffentlichen Sitzung zum Thema Bundestagspetition zur Anerkennung des Völkermords an den Jesiden (ID 125051)
- Am 20.06.2022 tagt dann auch der Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestags und hört mehrere Sachverständige zur Thematik an, die sich alle für eine Anerkennung des Völkermords aussprechen
- 19.01.2023 erkennt der Deutsche Bundestag den Völkermord an den Jesiden offiziell an!
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei all denjenigen bedanken, die uns in zahlreichen Hintergrundgesprächen und Empfängen die Möglichkeit gaben, unser Anliegen im Namen aller Jesiden vorzutragen. Die Unterstützung und Hilfsbereitschaft, die wir in diesen Gesprächen erfahren haben, war überwältigend.
Die Petition der Stelle für Jesidische Angelegenheiten und die daraus resultierende Anerkennung des Völkermordes an den Jesiden symbolisiert zugleich, dass die Jesiden in Deutschland politisch nun auch in der Lage sind, ihre Interessen und Rechte durchzusetzen.
Auch wenn die Anerkennung des Völkermords an den Jesiden vor allem ein symbolischer Akt ist, so schöpfen wir aus dieser Entscheidung Hoffnung und Kraft für unsere zukünftige Arbeit und unser gemeinsames Vorhaben: auf die symbolische Anerkennung auch Taten folgen zu lassen und den vom Völkermord betroffenen Menschen nun endlich Hilfe zukommen zu lassen! Gerade die junge deutsch-jesidische Generation hat durch ihr Engagement bewiesen, dass aus ihren Reihen noch Großes zu erwarten ist.