Am 02. Dezember 2019 ereignete sich ein mysteriöser Todesfall in einer armenischen Kaserne in der Region Nagorno-Karabakh (arm. Artsakh): um ca. 06:50 Uhr wurde der 21-jährige jesidische Gefreite Arthur Ajamyan an seinem Geburtstag mit einem Schuss getötet, sein armenischer Kamerad schwer verletzt.

Zunächst verlautete es aus der Kaserne, der Soldat hätte seinen Kameraden angeschossen, dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Davon wurde jedoch wieder Abstand genommen, nachdem der Leichnam mit gebrochenen Fingern und Blutergüssen am ganzen Körper der Familie übergeben worden ist. Daraufhin haben Angehörige und Freunde des Getöteten vor dem armenischen Parlament protestierte und anschließend vom Premierminister Nikol Pashinyan in Empfang genommen worden. Er versprach Ajamyans Familie, sich persönlich für die Aufklärung der Todesumstände einzusetzen.

Laut Aussagen von Angehörigen des Toten hatte er sich aus Überzeugung und freiwillig in den Dienst des armenischen Militärs gestellt. Seit der Unabhängigkeit des kaukasischen Landes von der Sowjetunion 1991 kommt es immer wieder zu Übergriffen auf die Jesiden, die die größte Minderheit in Armenien ausmachen.